Der österreichische Schriftsteller Hugo Hofmann Edler von Hofmannsthal (1874-1929) gehörte zu
den bekanntesten Autoren des frühen 20. Jahrhunderts. Schon der achtzehnjährige Gymnasiast
wurde als Lyriker (Loris) im literarischen Milieu des berühmten Wiener Cafés Griensteidl
beachtet in dem bedeutende Autoren der Zeit um 1900 wie Arthur Schnitzler Hermann Bahr und
Peter Altenberg den Ton angaben. Als Dramatiker setzte er sich gemeinsam mit Max Reinhardt in
Berlin und später auch in Wien durch. Die Bearbeitung des Jedermann eines mittelalterlichen
englischen Mysterienspiels (Everyman) erstmals 1911 in Berlin und 1920 in Salzburg mit großem
Erfolg aufgeführt machte ihn zu einem bis heute anerkannten Dramatiker der als Mitbegründer
der Salzburger Festspiele klassische europäische Traditionen aber auch des Wiener
Volkstheaters zu erneuern suchte. Das Salzburger Große Welttheater und seine Komödien Der
Schwierige und Der Unbestechliche stehen dafür.Neben der Zusammenarbeit mit Reinhardt ist das
gemeinsame künstlerische Schaffen mit Richard Strauss hervorzuheben für dessen Opern Elektra
Ariadne Der Rosenkavalier Die Frau ohne Schatten und Arabella Hofmannsthal das Libretto
verfasste. Das umfangreiche Werk Hofmannsthals ist vor allem in den Jahren nach dem Zweiten
Weltkrieg in der literaturwissenschaftlichen Forschung in zahlreichen Untersuchungen erhellt
worden. Es ist dem Publikum in mehreren Ausgaben zugänglich. Die Lebensgeschichte Hofmannsthals
sein Verhältnis zur Politik seiner Zeit und zu den geistesgeschichtlichen Entwicklungen seiner
Epoche sind bisher wenig beachtet worden. Sie bedarf wie in diesem Buch deutlich wird der
Klärung in vielfältigen biographischen Details die für sein Weltbild und sein Werk fruchtbar
gemacht werden können. Dies gilt insbesondere für die Lyrik der frühen Jahre den Chandos-Brief
von 1902 und das späte Trauerspiel Der Turm (1928).