Die vorliegende Untersuchung wurde im Rahmen eines Projektes der Geschichtswerkstatt des
Heimatvereins Beckum zum Thema Nationalsozialismus verfasst. Ziel war es Beckumer Geschichte
konkret an Einzelfällen zu erforschen und zu dokumentieren. Der Autor hat dazu insbesondere
Akten und Register der NS-Zeit sowie der Nachkriegszeit aus dem Kreisarchiv Warendorf als auch
dem Arolsen-Archiv herangezogen. Daraus ergibt sich das Bild einer Stadt in der Zwangsarbeit
zum Alltag gehörte: An mindestens 215 Stellen in Industrie Landwirtschaft und Haushalten
musste Zwangsarbeit geleistet werden. 29 Zwangsarbeiterlager in der Stadt Beckum
einschließlich ihrer Ortsteile können benannt werden. Es konnten 1.122 Zwangsarbeiterinnen und
Zwangsarbeiter die aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten Osteuropas aber auch aus den
westlichen Nachbarländern verschleppt wurden ermittelt werden. Die meisten von ihnen werden
mit Namen Geburtsort und -datum sowie dem Arbeits- und Unterbringungsort genannt. Dazu kommen
ca. 950 Kriegsgefangene die ebenfalls in Beckum Zwangsarbeit leisten mussten von ihnen
konnten nur wenige Namen ermittelt werden. Die Arbeit geht auch auf die Zustände im
Entbindungs- und Zwangsabtreibungslager in Waltrop ein wohin Zwangsarbeiterinnen aus Beckum
zur Entbindung bzw. Abtreibung verbracht wurden. Nicht verschwiegen werden schließlich die
Übergriffe von befreiten Zwangsarbeitern auf Bauernhöfe die oftmals bis heute das Bild dieser
Personengruppe prägen.