Im Zentrum des vierten Bandes des münsterischen Urkataster-Projektes steht die Neubearbeitung
und -zeichnung des Urkatasters der früheren Landgemeinde St. Mauritz. Bei einem Kataster
handelt es sich um ein amtliches Grundstücksverzeichnis das von der preußischen Verwaltung zu
Steuerzwecken veranlasst wurde. Für die Erstellungerfolgte zwischen 1826 und 1830 die exakte
Vermessung des Gemeindegebietes. An deren Beginn stand die Aufteilung des Gemeindegebietes in
24 Fluren. Die Originalkarten geben die landschaftlichen Gegebenheiten wieder: Wald- und
Heidegebiete gegenüber den Orts- und Siedlungsbildern. Die Urkatasterkarten wurden mit den zur
selben Zeit entstandenen Flurbüchern durch eine identische Nummernfolge verknüpft. Damit lässt
sich für jedes Flurstück der Altgemeinde St. Mauritz der Besitzer die Nutzungsart- etwa Haus
Hof Acker Garten oder Gewässer - sowie der Wert des Grundstückes rekonstruieren. Das Werk
bietet eine neue Gestaltung der Urkatasterkarten und eine Erfassung der jeweiligen
Grundstücksbesitzer. Auf Grundlage der preußischen Urvermessung zeichnete Dieter Overhageböck
die Karten der 24 Fluren von St. Mauritz neu und stellte sie in einer weiteren Karte im selben
Maßstab der aktuellen Deutschen Grundkarte von 2013 parallel gegenüber. Aus den Flurbüchern
entstand eine exakte Aufstellung der Grundeigentümer in St. Mauritz. Das alphabetische Register
der Grundeigentümer verzeichnet deren Besitz. Damit bietet die Neubearbeitung wie bei den
Vorgängerbänden beste Grundlagen zu rückschreitenden besitz- und siedlungsgeschichtlichen
Untersuchungen. Das Werk liefert zudem einige thematische Karten wie etwa die Karte der
Bauerschaften sowie Darstellungen der Gräftenhöfe und des Umfeldes der Kirche St. Mauritz. Eine
Karte dokumentiert am Beispiel Gittrup Landschaftsveränderungen zwischen 1830 und 2013.