Der Sammelband untersucht in 15 Fallstudien aus den Disziplinen Geschichtswissenschaft
Kirchen- und Kunstgeschichte die Rolle der Kirchen in kulturellen Transfers zwischen Ungarn und
Zentraleuropa in der Frühen Neuzeit. Aufgezeigt wird die Komplexität und Differenziertheit
dieser Vorgänge die auf verschiedenen Ebenen des politischen sozialen und religiösen Lebens
erfolgten. Der Kreis der Mittler war in Netzwerke eingebunden und äußerst heterogen: Neben
Weltgeistlichen Mönchen und Theologen wirkten Gelehrte Adelige Künstler Emigranten sowie
Orden Familien und Verwaltungsinstitutionen. Zu den untersuchten Medien der Transfers zählen
Sprache Flugblätter und Flugschriften Katechismen Bibelübersetzungen theologische Schriften
Berichte Traktate Seelsorgepraktiken materielle Artefakte Gemälde Ikonen
historiographische Werke und Tagebücher. Sehr unterschiedlich erfolgten Aneignung und Rezeption
etwa in Anleihe Imitation Adaption und Assimilation. Es gab auch Prozesse des Rücktransfers.
Neben breiter Akzeptanz finden sich Formen der Ablehnung der Ignoranz und des Widerstands.
Kirche und Religion erscheinen insgesamt als aktive und treibende Faktoren vielgestaltiger
kultureller Transfers der Ungarn in Zentraleuropa integrierte.