Roger Bacon (1214 22-c. 1292) ist einer der merkwürdigsten und eigenwilligsten Denker des
Mittelalters. Die Werke des berühmten Franziskaners berühren auf vielfältige Weise die
Schnittpunkte von Theologie Philosophie und den Naturwissenschaften seiner Zeit insbesondere
der Optik Alchemie Medizin und Technik. Seine Werke brachten ihn in Konflikt mit seinem Orden
und führten zu Hausarrest Publikationsverbot und Verurteilung wegen novitates suspectas ein.
Obwohl deshalb sein Werk und fast mehr noch seine Person immer wieder ganz verschiedenartiges
Interesse auf sich zogen gibt es im Grunde keine umfassende Darstellung sondern zumeist nur
Spezialstudien. In dem vorliegenden Buch ist nicht beabsichtigt allen inhaltlichen Aspekten
und geistesgeschichtlichen Bezügen des Baconschen Werks nachzugehen sondern seine vielfältigen
Momente aus ihrer zentralen Intention heraus philosophisch zu begreifen. Das Buch versteht sich
als Einführung als Beitrag zu einer philosophischen Rezeption und Interpretation Roger Bacons
auf dem Stand der Forschung läßt aber den Autor dennoch in zahlreichen Zitaten aus seinen
Schriften zu Wort kommen die hier zum Teil erstmals ins Deutsche übersetzt wurden.