Nikolaus von Kues (1401-1464) gehört zu den bedeutendsten Gestalten in der intellektuellen
Geschichte des 15. Jhs. dessen Erbe in der Forschungsliteratur eingehend aus unterschiedlichen
Perspektiven untersucht worden ist. Doch finden sich nach wie vor einige spannende Themenfelder
die zwar an der Peripherie der Philosophie des deutschen Kardinals liegen die jedoch für das
Verständnis seines Denkens von Bedeutung sind da sie die Grenzen seines Erbes neu zu begreifen
erlauben. Zu solchen wenig erforschten Themenfeldern in der Cusanus-Forschung gehört die
rätselhafte Kunst der Alchemie. Das vorliegende Buch von Witalij Morosow das im Jahr 2016 als
Manuskript im internationalen Wettbewerb den renommierten Helena Klotz-Makowiecki-Preis für
wissenschaftliche Arbeiten zur Cusanus-Forschung erworben hat stellt den ersten Vorstoß einer
ausführlichen Untersuchung des cusanischen Erbes im Lichte der Geschichte der alchemistischen
Naturphilosophie dar. Das Buch setzt sich mit den alchemistischen Handschriften aus dem Besitz
des Nicolaus Cusanus auseinander und führt über seine Rezeption der Kunst der Umwandlungen zu
den ersten alchemistischen Interpretationen der cusanischen philosophisch-theologischen
Schriften und Konzepte von Intellektuellen der Frühen Neuzeit.