Wie geht es mit den Pfarreien und mit der pfarrlichen Seelsorge weiter? Liegt die Zukunft in
Großpfarreien Pastoralen Räumen oder ähnlichen Strukturen? Ist der Pfarrer der Zukunft eine
Art mittelständischer Unternehmer der hauptsächlich mit Aufgaben der Verwaltung und der
Personalführung beschäftigt ist? Sind Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten die
eigentlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger und wären sie nicht auch besser als die Priester
für Leitungsaufgaben qualifiziert? Und was ist mit den einzelnen Gemeinden vor Ort: Können sie
ein eigenes Profil gewinnen oder lösen sie sich in größeren Einheiten auf?Angesichts der
weitreichenden strukturellen Veränderungen in praktisch allen deutschen Diözesen lädt dieses
Buch dazu ein die Pfarrei weiter zu denken und dabei manche alten Vorstellungen über Bord zu
werfen. Methodisch geht es nach dem bewährten Dreischritt von Sehen Urteilen und Handeln vor:
Zu sehen sind zunächst die Planungen in den einzelnen Diözesen die Pfarrei als gewachsene
Institution der Seelsorge die zunehmenden Anforderungen an die Pfarrer sowie die Implosion der
Pfarrstrukturen. Zu beurteilen sind die Aufgaben und die rechte Größe der Pfarrei Fragen der
Gemeindeleitung die Mitwirkung der Gläubigen und die Stellung der pastoralen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Zum Handeln aufgefordert sind die Bischöfe aber auch alle übrigen Gläubigen
die sich für einen Vorrang der Seelsorge vor der Verwaltung der Menschen vor den Strukturen
einsetzen.