"Hansen war moderner als die katholische Kirche heute." - Diese Beobachtung fußend auf Hansens
Schrift "Andeutungen über die künftige Stellung und Verfassung der katholischen Kirche in
Deutschland" (1848) gab den Anstoß zu dieser Biographie. Die politischen Zäsuren 1830 - 1848
49 - 1870 71 regten ihn zum Nachdenken über Reformen der katholischen Kirche an: 1830 31 prägte
er maßgeblich die Trierer Reformbewegung mit teils radikalen Forderungen getragen von Ideen
der Katholischen Aufklärung. 1848 49 hoffte er vor dem Hintergrund der Paulskirche vergeblich
demokratische Strukturen in der katholischen Kirche umzusetzen. Erstmals erfasst diese
Biographie quellengestützt seine Tätigkeit als Abgeordneter der Preußischen Nationalversammlung
in der er vor allem in der Kommission für das Kirchen- und Schulwesen für die Wahrung
kirchlicher Rechte stritt. Um diese zu wahren näherte er sich nach 1849 der ultramontanen
Strömung an. Spätestens ab 1853 bewährte sich Hansen vor Ort als "Milieumanager" suchte
erfolgreich Lösungen für soziale und wirtschaftliche Probleme infolge der Industrialisierung.
Er organisierte Katholiken in Bruderschaften und Vereinen schuf das katholische Milieu. Damit
leistete er einen wichtigen Beitrag zur Formierung des politischen Katholizismus an der Saar.
Hansen stellte sich den Herausforderungen seiner Zeit in Kirche Staat und Gesellschaft. Ein
Vorbild für heute?