Hans-Ulrich Wehlers Deutsche Gesellschaftsgeschichte behandelt in diesem Band die Epoche des
zweiten Dreißigjährigen Krieges seit 1914. Die ersten vier Nachkriegsjahre die ganz von den
Kriegsfolgen überschattet waren werden dabei in die Darstellung einbezogen. Wiederum
analysiert der Autor die wichtigsten Dimensionen der Gesellschaft in ihrer geschichtlichen
Entwicklung. Eines der großen Geschichtswerke der Nachkriegszeit nähert sich damit seinem
Abschluß. Ein fünfter Band der die Geschichte der beiden deutschen Staaten und die Vereinigung
darstellt wird folgen.Der vierte Band der großen Deutschen Gesellschaftsgeschichte behandelt
die Epoche von 1914 bis 1949 umspannt also die beiden Weltkriege die Zerstörung der Weimarer
Republik die Führerdiktatur Hitlers den Holocaust und die Nachkriegsjahre bis zur Gründung
der beiden deutschen Neustaaten. Erneut werden Wirtschaft und Sozialstruktur politische
Herrschaft und Kultur als die dominierenden Dimensionen der deutschen Gesellschaft in ihrer
historischen Entwicklung analysiert.Der erste Abschnitt stellt neben der militärischen
Entwicklung die sozialökonomischen und ideenpolitischen Konstellationen während des Ersten
Weltkriegs dar. Insbesondere geht es um die Spannungen im politischen System und in der
deutschen Klassengesellschaft bis hin zur Revolution von 1918.Der zweite Abschnitt verfolgt die
kurze Geschichte der ersten deutschen Republik der trotz ihrer hohen Anfangsbelastungen die
Konsolidierung zu gelingen schien. Doch unter dem zerstörerischen Anprall der
Weltwirtschaftskrise seit 1929 dem Druck der beiden radikalen Flügelparteien NSDAP und KPD
und der auf eine autoritäre Lösung drängenden Machteliten zerfiel nicht nur das politische
Institutionengefüge sondern auch die Konsensbasis der Republik. Im Mittelpunkt des dritten
Abschnitts steht das Dritte Reich. Im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und im Genozid an
den europäischen Juden erreichte die Zerstörungsfähigkeit die durch Hitlers charismatische
Herrschaft in der deutschen Gesellschaft freigesetzt wurde den Tiefpunkt eines
Zivilisationsbruchs. Allgemein zielt die Deutung der Führerdiktatur darauf die
nationalsozialistischen Jahre nicht als erratischen Block im historischen Prozeß zu verfremden
sie vielmehr im Zuge einer dezidierten Historisierung des Nationalsozialismus weithin in die
Kontinuität der neueren deutschen Geschichte einzuordnen.