Das von Reinhart Herzog und Peter Lebrecht Schmidt begründete und herausgegebene Handbuch der
lateinischen Literatur der Antike ersetzt die Geschichte der römischen Literatur im Handbuch
der Altertumswissenschaft von M. Schanz C. Hosius und G. Krüger deren letzte bearbeitete
Auflagen in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts erschienen. In acht Bänden stellt
das Handbuch die gesamte lateinische Literatur von den Anfängen bis in das frühe Mittelalter in
umfassender Weise auf dem aktuellen Forschungsstand dar. Mit dem 6. Band liegt die lang
erwartete Darstellung der lateinischen Literatur im Zeitalter des Theodosius (374 - 430 n.
Chr.) vor die durch die Blüte der patristischen Literatur (Ambrosius Hieronymus und
Augustinus) und der paganen Prosa (Symmachus Ammianus Marcellinus Macrobius) sowie der
spätantiken paganen und christlichen Dichtung (Claudian Paulinus von Nola Prudentius) geprägt
ist. Der erste Teilband stellt - zum ersten Mal in der Geschichte der Latinistik - die
verschiedenen Formen der Fachliteratur dar die eine große Wirkung auf die wissenschaftliche
Literatur des Mittelalters und der frühen Neuzeit ausübten. Die Behandlung der kleineren und
größeren dichterischen Formen ermöglicht in gleicher Weise wie die Darstellung der
verschiedenen Gattungen der Kunstprosa einen Blick auf die Wechselwirkungen zwischen paganer
und christlicher Poesie. Die beiden Halbbände bestechen nicht nur durch eine umfassende
Darstellung aller Aspekte eines Autors oder einer literarischen Form sondern auch durch die
Aufarbeitung der Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte. Sie werden weit über die Latinistik
hinaus ein unentbehrliches Grundlagenwerk sein.