Friedrich der Große - die lange erwartete Biographie "Die Schicksale von Völkern und Staaten
die Richtungen von ganzen Civilisationen" können daran hängen daß "Ein außerordentlicher
Mensch durch seine abnorme Willenskraft magischen Zwang um sich verbreitet". Mit diesen
berühmten Worten portraitiert Jacob Burckhardt Friedrich den Großen in seinen
Weltgeschichtlichen Betrachtungen. Nun liegt seit langer Zeit wieder eine gültige Biographie
des Preußenkönigs vor die nicht nur die so überaus komplexe Persönlichkeit Friedrichs sensibel
auslotet sondern zugleich mit souveräner Meisterschaft in die Geschichte des 18. Jahrhunderts
einführt. Keine andere Gestalt der preußischen Geschichte hat mehr Widerspruch und Faszination
hervorgerufen als Friedrich der Große. Er ist unbestreitbar das Genie unter Preußens Herrschern
und zugleich die Inkarnation all dessen was an Preußen fragwürdig unheilvoll und geradezu
dämonisch erscheint. Nach langer Zeit liegt nun wieder eine Friedrich-Biographie auf dem
neuesten Stand der Forschung vor. Johannes Kunisch schildert in seinem elegant geschriebenen
Buch das Leben des Königs und die Epoche des Ancien Régime an deren Ende nur wenige Jahre
nach Friedrichs Tod mit der Französischen Revolution ein neues Zeitalter beginnen wird. Auf
der Grundlage jahrzehntelanger eigener Forschungen portraitiert er anschaulich den König und
den Staatsmann den Feldherrn und den Philosophen den Schöngeist und den "privaten" Friedrich.
Jenseits aller ideologischen Vereinnahmungen wird der König dabei als ein Herrscher lebendig
der sich in den Bahnen seines Jahrhunderts bewegte aber zugleich in vielen Bereichen wie etwa
der Rechtsprechung der Staatsauffassung oder der Frage der Toleranz erstaunlich modern war.