Barbara Stollberg-Rilinger erhält den Preis des Historischen Kollegs 2013Eine der besten
Kennerinnen der Geschichte des Alten Reiches erhellt das faszinierende Wechselspiel von
schriftlich fixierter Verfassung und im Ritual gelebter Verfassungswirklichkeit. Zum ersten Mal
wird Verfassungsgeschichte konsequent von den symbolisch-rituellen Formen und ihrem Wandel her
verständlich.Wie wurden Vasallen des Reiches belehnt? Wie verständigte man sich auf den
Reichstagen? Wie verkehrten die Gesandten an den Höfen der Fürsten? Was über diese Fragen in
der Verfassung bestimmt war war die eine Sache doch ob und in wieweit diese Regeln mit Leben
erfüllt wurden war eine andere - war abhängig von sehr komplexem symbolisch-rituellen Handeln.
Barbara Stollberg-Rilinger zeigt in ihrem spannenden Buch wie eine politische Formensprache
die alle Beteiligten beherrschten - gleichsam eine Art symbolischer Grundwortschatz -
unverzichtbar war um sich über die gemeinsame Ordnung zu verständigen.