Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Europa in Trümmern. Zahlreiche Städte Verkehrswege und
Industrieanlagen waren zerstört. Die wichtigen Entscheidungen über das Schicksal der Welt
fielen nun in Washington und Moskau. Dennoch nahm der in Ost und West gespaltene Kontinent in
den folgenden Jahrzehnten eine ganz erstaunliche Entwicklung. Der Wiederaufstieg Europas im
Zeitalter des Kalten Krieges ist das zentrale Thema dieses Buches. Europa trat in eine Periode
außergewöhnlichen Wohlstands ein und erfuhr in seinem westlichen Teil eine grundlegende
gesellschaftliche Demokratisierung. In Westeuropa entstanden der moderne Wohlfahrtsstaat eine
liberale Zivilgesellschaft und stabile Demokratien. Das östliche Europa erlebte eine von oben
erzwungene Industrialisierung Alphabetisierung und soziale Sicherung im Zeichen zum Teil
brutaler Diktaturen. In seiner souveränen Synthese arbeitet Hartmut Kaelble die
gemeineuropäischen Entwicklungstendenzen der Epoche heraus gibt der Gesellschafts- Kultur-
und Wirtschaftsgeschichte das gleiche Gewicht wie der politischen Geschichte und bettet die
Geschichte Europas in ihren globalen Kontext ein.