Die große Kleist-Biographie von Gerhard Schulz zeichnet die Lebensgeschichte eines Dichters
nach der es schwer mit vielem am schwersten aber mit sich selbst hatte. In den politisch
bewegten Zeiten der Napoleonischen Kriege suchte er ruhelos nach einer Bestimmung für sein
Leben. Aber als er sie in der Literatur gefunden hatte versagten ihm seine Zeitgenossen die
Anerkennung dafür. So endete er sein Leben von eigener Hand. Kleist scheu wie er war neigte
dazu seine Lebensspuren zu verwischen und da sein Ruhm erst allmählich nach seinem Tode
zunahm haben auch andere sich lange Zeit nicht darum gekümmert. Wo hat er der nach Liebe
suchte sie tatsächlich gefunden? Was trieb ihn auf immer neue Reisen? Diente er als Agent im
Kampf gegen Napoleon? War Goethe für ihn jene übermächtige Gestalt die er zu übertreffen
suchte? Und schließlich: was hat sein Werk um dessentwillen wir uns für ihn interessieren mit
diesem allen zu tun? Darauf antwortet dieses Buch ohne sich den vielen Mutmaßungen und
Legenden zu unterwerfen mit denen Kleists Leben bis heute umstellt ist. Entstanden ist eine
lebendige und anschauliche Erzählung eines Lebensbogens der von der Jugend in Preußen bis zum
Ende des „pauvre Henri Kleist“ in der Nähe von Potsdam reicht. Die Deutschen haben sich Zeit
gelassen Kleists Meisterschaft zu erkennen aber das Verlangen danach hat dann
glücklicherweise an Intensität zugenommen und dauert unvermindert bis auf den heutigen Tag an.
Solchem Verlangen entgegenzukommen dient diese Biographie.