Das Pontifikat Pius' XII. ist bis heute umstritten wie kein anderes im 20. Jahrhundert. Hatte
der Papst plausible Gründe sich in seinen Äußerungen zur Verfolgung und Ermordung der
europäischen Juden zurückzuhalten oder hat er moralisch versagt? Gab es einen latenten
Antisemitismus im Vatikan? Warum hat der Stellvertreter selbst die Deportation der Juden Roms
widerspruchslos hingenommen während er andererseits zahlreichen Juden heimlich Hilfe zukommen
ließ? Dem Streit der Meinungen hat Saul Friedländer eine historische Dokumentation
entgegengesetzt die bis heute nichts von ihrer Brisanz eingebüßt hat. Sie versammelt die
wichtigsten Quellen und bietet eine unverzichtbare Grundlage für jeden der sich über die Rolle
der katholischen Kirche während der NS-Zeit selbst ein Urteil bilden will. Ein aktuelles
Nachwort des Friedenspreisträgers erläutert die Kontroverse um Pius XII. im Spiegel der neueren
Forschung.