Die Quandts zählen zu den mächtigsten Unternehmerdynastien Deutschlands. Doch ihr Aufstieg ist
umstritten. Wie eng war die Familie in die nationalsozialistischen Verbrechen verstrickt?
Beruht ihr heutiges Vermögen auf den Profiten aus Zwangsarbeit Arisierungen und
Rüstungsaufträgen des Dritten Reiches? Oder wurden die Grundlagen bereits früher gelegt?
Joachim Scholtyseck beantwortet diese Fragen anhand zahlreicher neuer Quellen erstmals
umfassend und auf verlässlicher Grundlage. Dabei spannt er einen Bogen von den Anfängen als
Tuchfabrikanten im Kaiserreich bis 1954 dem Todesjahr des Patriarchen Günther Quandt der die
Familie in die deutsche Wirtschaftselite führte.2007 machte die Fernsehdokumentation Das
Schweigen der Quandts Furore. Sie prangerte den Umgang der Familie mit ihrer Vergangenheit an
und warf ihr vor die wahre Herkunft ihres Vermögens zu verschleiern. Daraufhin haben die
Quandts das Familienarchiv für Joachim Scholtyseck geöffnet. Auf dieser Grundlage und nach
umfassenden Recherchen in über 40 deutschen und ausländischen Archiven legt der Bonner
Historiker nun seine lange erwarteten Ergebnisse vor. Vom Vorstoß Günther Quandts in die
deutsche Wirtschaftselite über seine Rolle und die seiner Söhne Herbert und Harald im Dritten
Reich bis hin zu den Entnazifizierungsverfahren nach 1945 und dem Neubeginn im
Wirtschaftswunder der frühen Bundesrepublik fragt dieses Buch wie es sich wirklich verhielt mit
dem Aufstieg der Quandts. Ein Lehrstück über Verstrickung Verantwortung und
Handlungsspielräume eines Unternehmers in einer verbrecherischen Diktatur.