Zum WerkDurch den rasanten Anstieg der Anwaltszahlen den beinharten Konkurrenzkampf auf alle
Etagen der Einkommenspyramide und die Kommerzialisierung hat sich das Berufsbild der
Anwaltschaft aufgelöst. Ein erheblicher Teil des Berufsstandes empfindet sich nicht mehr als
Organ der Rechtpflege sondern als einseitiger Interessenvertreter oder Unternehmensberater.Der
Anwaltsberuf ist zwar weiter Magnet für gute Juristen. In weit stärkerem Maß ist er aber zu
einem Sammelbecken für schlechte Juristen geworden. Weil sie keine berufliche Alternative auf
dem Rechtsmarkt haben sind diese sog. Muß- Anwälte zu einer Gefahr für den rechtsuchenden
Bürger geworden. Der ehemalige Präsident des Deutschen Anwaltvereins Harmut Kilger schätzt
dass bei rund einem Drittel der Anwälte das Risiko besteht qualitativ schlecht beraten zu
werden.Der scharfe Wettbewerb ausgelöst durch ein Überangebot von Anwälten und die
wirtschaftliche Not vielen Advokaten sind Wurzeln für berufsrechtliche Missstände wie die
massenhafte Verletzung der Wahrheitspflicht oder berufsethische Fehlentwicklungen wie den
Rechtsmissbrauch bei Abmahnanwälten Abo-Fallen-Anwälten und einem erheblichen der Teil der
Strafverteidiger. Weitere berufsethische Defizite sind zu hohe Honorare sowie aussichtslose
Klagen und Rechtsmitteln.Das Buch skizziert ein neues anwaltliches Berufsbild auf der Basis
berufsethischer Richtlinien und fordert einen Totalumbau der anwaltlichen
Berufsgerichtsbarkeit. Die hat bisher als Geheimjustiz im Kampf gegen Berufsrechtsverletzungen
versagt.Zu den AutorenDr. Joachim Wagner Jurist und Journalist war fast zehn Jahre Leiter und
Moderator des NDR-Fernsehmagazins PANORAMA. Neben dem Heinz-Galinski-Preis hat er auch den
Hörpunkpreis des Deutschen Anwaltvereins gewonnen.ZielgruppeFür alle Rechtsanwälte und an der
Arbeit des Berufsstandes interessierte Laien.