Man nannte ihn Doktor Tod und Schlächter von Mauthausen. Der SS-Arzt Dr. Aribert Heim war über
Jahrzehnte der meistgesuchte NS-Verbrecher. 2009 gelang es den Journalisten Nicholas Kulish und
Souad Mekhennet seine Hinterlassenschaft in Kairo aufzuspüren. In ihrem spannend geschriebenen
Buch verweben sie die Geschichte von Leben und Flucht Heims mit dem Bericht über die lange
fieberhafte Jagd nach ihm zu einem zeithistorischen Krimi. Aribert Heim war nur wenige Monate
in einem Konzentrationslager stationiert aber in dieser Zeit wurde er für seine unvorstellbar
grausamen Behandlungen von Gefangenen berüchtigt. Nach dem Krieg führte er - trotz Fahndung -
zunächst ein bürgerliches Leben als Gynäkologe und Familienvater. Kurz vor seiner Verhaftung
tauchte er 1962 in Kairo unter baute sich unter arabischem Namen als Muslim und geliebter
Onkel einer Kairoer Familie eine neue Existenz auf und verstarb dort 1992. Unterdessen lief
die weltweite Suche nach der Nummer eins auf der Liste des Simon-Wiesenthal-Centers auf
Hochtouren. Die Entdeckung Heims in Kairo und die Rekonstruktion seines Lebens und seiner
Flucht sind ein detektivisches und journalistisches Meisterstück das über den Einzelfall
hinaus erhellt wie die Fluchtwege der NS-Verbrecher funktionierten und warum die intensive
Fahndung so spät in Gang kam.