Katyn - der Name ist zur Chiffre für eines der abscheulichsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts
geworden. Mehr als 20 000 polnische Offiziere Beamte und Intellektuelle wurden im April 1940
von der sowjetischen Geheimpolizei NKWD kaltblütig erschossen. Erst fünfzig Jahre später räumte
der Kreml die Täterschaft ein. Thomas Urban schildert die Ereignisse und bringt Licht in das
Dickicht aus Lügen Fälschungen und Terror das die Morde bis heute umgibt. Erstmals beschreibt
er die Rolle deutscher Widerstandskämpfer dabei. Im Frühjahr 2015 ist der 75. Jahrestag der
Massenmorde im Wald von Katyn. Stalin bezichtigte beharrlich die Deutschen dieser Verbrechen
die zur gleichen Zeit den Massenmord an den polnischen Juden betrieben. Die Nationalsozialisten
wiederum sahen in den Morden eine einmalige Gelegenheit die Alliierten zu entzweien. Während
die Angehörigen der Opfer verzweifelt nach ihren Männern Vätern Söhnen suchten lieferten
sich die beiden Terrorregime eine Propagandaschlacht die an Zynismus kaum zu überbieten ist.