Die Geschichte vom Auszug aus Ägypten ist eine der wirkmächtigsten Erzählungen der Menschheit.
Sie steht für die Befreiung aus Sklaverei aber auch für die Erfindung des Glaubens an den
einen Gott. Jan Assmann verfolgt die Spuren der Exodus-Erzählung zurück bis ins Alte Ägypten
und nach vorne bis ins 20. Jahrhundert. Er entfaltet eine neue Theorie des Monotheismus und
zeigt warum die Geschichte vom Auszug aus Ägypten auch die Gründungserzählung der modernen
Welt ist.Das Buch Exodus enthält Schlüsselszenen der Heilsgeschichte die in Judentum
Christentum und Islam aber auch in Kunst und Literatur eine vielfältige Wirkung entfaltet
haben: von der Fron der Israeliten in Ägypten über die Offenbarung Gottes in einem brennenden
Dornbusch die zehn Plagen die Stiftung des Passa-Festes und den Durchzug durchs Schilfmeer
bis zum Empfang der Zehn Gebote und den Tanz ums goldene Kalb. Wann sind diese Geschichten
entstanden? Welche ägyptischen und altorientalischen Parallelen oder Wurzeln haben sie und was
an ihnen ist radikal anders und neu? Wer hat diese Erzählungen schließlich zu dem Buch Exodus
dem Gründungsdokument einer neuen Religion verbunden? Jan Assmann geht diesen Fragen auf dem
neuesten archäologischen und bibelwissenschaftlichen Forschungsstand nach. Er präzisiert seine
viel diskutierte Monotheismus-Theorie und erklärt die revolutionären weltgeschichtlichen
Folgen des Auszugs aus Ägypten.