Tobias Knopp unterzieht sich einer Operation die tragischerweise missglückt. Der zur
Rechenschaft gezogene Chirurg streitet alles ab und belastet seinerseits den Patienten bloß zu
simulieren. In seinem neuen Buch spielt Ernst Augustin den anschließenden Gerichtsprozess mit
der ihm eigenen Komik und Kunstfertigkeit durch. Es ist das Protokoll der Verteidigung eines
monströsen Bluttäters der aus Gründen verletzten Ehrgefühls auf das Schrecklichste
überreagiert. Die Verteidigungsschrift. Die allerdings in einigermaßen verbohrter
Gerechtsamkeit sich selbst im Wege steht und für den Fall wenig förderlich ist. Hier scheint
ein Verteidiger seine eigene Verteidigung zu verteidigen. Er vollbringt das Kunststück das
vermeintliche Monster überhaupt erst zum Monster zu machen. Es ist eine Idylle eine
Gerichtsprozessidylle.