Kriege und gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen aber auch innerhalb der Stadtstaaten - der
Poleis - bildeten eine allgegenwärtige gesellschaftliche Erfahrung im klassischen Griechenland.
Ein zentraler Aspekt dieses Phänomens war der Kampf um die Freiheit.Der Schlachtruf 'Freiheit
den griechischen Poleis!' entsteht in den Perserkriegen (499 - 479 v. Chr.) und lebt in der
Folge immer wieder auf - zuletzt in der Verteidigung gegen Makedonien (ca. 350 - 322 v. Chr.).
'Freiheit' wandert als Parole in die Sphäre der innergriechischen Konflikte und wird ein
wichtiges Leitmotiv in den Auseinandersetzungen innerhalb der Stadtstaaten. Und nicht zuletzt
ist die Befreiung von überkommenen geistigen Fesseln ein Merkmal der Aufklärungsbewegung in
klassischer Zeit. Sebastian Schmidt-Hofner hat unter den Leitmotiven Krieg und Freiheit ein
faszinierendes Epochenportrait der klassischen Zeit entworfen. Er macht uns zunächst vertraut
mit dem Bild von den Hellenen und den Barbaren wie es sich die Zeitgenossen vor dem
Hintergrund der Perserkriege ausmalten. Dann skizziert er anschaulich und kompetent die
Entwicklung der Demokratie der kulturellen und der geistigen Neuerungen der Zeit ehe die
Eskalation des Gegensatzes zwischen Athen und Sparta im Peloponnesischen Krieg (431 - 404 v.
Chr.) in den Fokus rückt. Das vergebliche Ringen um eine dauerhafte Vormachtstellung in
Griechenland während des 4. Jahrhunderts die Entstehung eines bedeutenden Schrifttums - etwa
von Xenophon Platon und Aristoteles - sowie eine hellenische Renaissance seit 355 v. Chr.
angesichts der aufziehenden Bedrohung durch die Makedonen bilden den Abschluss des Bandes.