Eine unheimliche Stimmung grundiert diese Familiensaga die mit Flüchtlingen beginnt und mit
Verfolgten endet: Die Dichterin Dagmar Nick erzählt die wechselvolle Geschichte ihrer jüdischen
Vorfahren in Hamburg Berlin und Breslau vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Selten zuvor wurde so
lebendig nachvollziehbar was jüdisches Leben in Deutschland über Generationen bedeutete.Sie
kamen aus Spanien arbeiteten sich von Hausierern zu Hoflieferanten hoch finanzierten als
gnädig geduldete Hofjuden mehrere Herrscher aber ihre Existenz hing immer am seidenen Faden.
Ein falscher Verdacht konnte Haft und Folter bedeuten. Dagmar Nick kann für ihre atmosphärisch
dichte Erzählung auf erstaunliche Funde in zahlreichen Archiven zurückgreifen aber auch auf
die berühmten Lebenserinnerungen der Glückel von Hameln oder den einzigartigen Erlebnisbericht
des Isaak Behrens. Die Große Alte Dame der deutschen Lyrik erweist sich in diesem Buch als
begnadete Erzählerin die souverän mit wenigen Worten den Kern einer Sache trifft Personen zum
Leben erweckt und Spannung erzeugt.