Am 15. März 1942 begann die Aktion Reinhardt. Die deutschen Besatzer deportierten die Juden aus
den Ghettos im besetzten Polen und vergasten sie in den Vernichtungslagern Belzec Sobibór und
Treblinka. Bis November 1943 ermordeten sie dabei annähernd zwei Millionen Menschen
verbrannten die Leichen und vergruben die Asche. Weniger als 150 Menschen überlebten. Stephan
Lehnstaedt legt die erste Gesamtdarstellung der «Aktion Reinhardt» in deutscher Sprache vor und
erinnert eindrücklich an die Ermordung der polnischen Juden.In Deutschland und weltweit steht
Auschwitz symbolisch für die Ermordung der Juden durch das nationalsozialistische Deutschland.
Die Aktion Reinhardt mit ihren Vernichtungslagern Belzec Sobibór und Treblinka denen vor
allem aber nicht nur die polnischen Juden zum Opfer fielen führt demgegenüber ein
Schattendasein. Dabei steht sie wie kaum etwas anderes für den Kern des Holocaust: die
industrielle Tötung von Menschen. Indem die Täter die Mordstätten abbauten und alle Zeugnisse
verbrannten wollten sie nicht nur die physische Existenz ihrer Opfer vernichten sondern auch
die Erinnerung an sie. In gewisser Weise waren sie damit erfolgreich. In der ersten
Gesamtdarstellung der Aktion Reinhardt in deutscher Sprache rückt Stephan Lehnstaedt die Toten
von Belzec Sobibór und Treblinka wieder ins Bewusstsein damit wenigstens die Zeugnisse ihrer
Existenz und ihres Leids überdauern.