Wenn die Philosophen Trauer tragen! Wir kennen den edlen Römer Seneca den Stoiker und Autor
ethischer Schriften der mit verklärtem Blick seinen Tod erwartet. Aber es gibt noch einen
anderen Seneca - den skrupellosen Politiker und Tyrannenlehrer der als engster Berater Neros
fungiert. Seine Geschichte erzählt James Romm in diesem packenden Buch über das alltägliche
Sterben am Hof des Kaisers. Wird es Seneca als Erzieher des jungen Nero gelingen seinen
Zögling zum ersten römischen Philosophenkönig zu formen? Dem steht der Sinn eher nach Musik
Frauen und rauschenden Gelagen. Kaum dass er im Jahre 54 seine Regierung antritt beginnt sich
eine Spirale aus Verunsicherung Misstrauen und Größenwahn zu drehen. Mit scharfem Blick für
die Windungen der neronischen Tyrannenherrschaft zeichnet Romm das Grauen nach das bald in Rom
um sich greift. Dort sterben nicht nur vermeintliche Konkurrenten - nein das Blutvergießen
Neros gipfelt im Mord an der eigenen Mutter. Der Kaiser lässt sich auch nicht die Chance
entgehen nach einer gescheiterten Verschwörung in einer wahren 'Säuberung' die führenden
Senatoren hinzurichten. Schließlich ist Seneca selbst an der Reihe und muss erkennen dass sich
die süße Milch der Weisheit mit der er seinen Schüler einst nährte in das Gift eines
Ungeheuers verwandelt hat.