Eine Berührung kann elektrisieren und wohltuend sein. Sie vermittelt Nähe und Geborgenheit
aber sie kann auch bedrohen sie kann verwunden und man kann sich vor ihr ekeln. Menschen
brauchen Berührungen um zu gedeihen. Aber indem sie sich für andere öffnen sind sie auch
verwundbar. Elisabeth von Thadden fragt was körperliche Nähe heute bedeutet und beschreibt
das Dilemma des spätmodernen Menschen: Er sehnt sich nach Berührung und will doch vor
Verletzungen geschützt sein. Können wir den Kontrollverlust aushalten und freiwillig Nähe
zulassen oder droht die berührungslose Gesellschaft? Dieses Buch zeigt die Ambivalenzen des
modernen Versprechens auf Unversehrtheit und des spätkapitalistischen Strebens nach dem
perfekten Körper. Dass Körperverletzungen und ungewolltes Berühren heute endlich geahndet
werden ist eine große Errungenschaft. Doch wo früher erzwungene Nähe war droht heute die
selbstbestimmte Einsamkeit in der digitale Welten den direkten Kontakt ersetzen. Wie gehen wir
mit diesem Dilemma um? Wie vermeiden wir einen Verlust der Nähe? Und wie kann die
Selbstbestimmung über den eigenen Körper endlich für alle Wirklichkeit werden? Elisabeth von
Thadden erforscht das komplizierte Wechselspiel von Berührung und Distanz in der Moderne und
zeichnet dabei ein scharfsinniges Porträt unserer Gesellschaft und ihres Verhältnisses zum
menschlichen Körper.