Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für Aleida und Jan Assmann Um das 6. Jahrhundert v.Chr.
traten in verschiedenen Kulturräumen der Welt unabhängig voneinander Philosophen und Propheten
auf die das bisherige mythische Denken überwanden: Konfuzius und Laotse in China Buddha in
Indien Zarathustra in Persien die Propheten des Alten Israel und die vorsokratischen
Philosophen in Griechenland. Diese Zeit wurde von Karl Jaspers «Achsenzeit» genannt. Jan
Assmann beschreibt wie Historiker und Philosophen seit der Aufklärung die erstaunliche
Gleichzeitigkeit der Achsenzeit-Kulturen erklärt und in der Achsenzeit die geistigen Grundlagen
der Moderne gesucht haben. Die Annahme einer Achsenzeit der Weltgeschichte wurde so zu einem
Gründungsmythos der Moderne. Sie hält einer historischen Überprüfung zwar nicht stand wie das
Buch anschaulich zeigt aber an das damit verbundene Bestreben eine eurozentrische Sicht auf
die Geschichte zu überwinden können wir bis heute anknüpfen.