Mit seiner Russland-Reise im Jahr 1829 erfüllt sich für Alexander von Humboldt ein Jugendtraum.
Nach dem Südamerika-Unternehmen dreißig Jahre zuvor ist es seine zweite große Expedition - die
bislang jedoch weitaus weniger bekannt ist. Auf Einladung des Zaren Nikolaus I. bereist
Humboldt die Weiten des eurasischen Kontinents bis an die chinesische Grenze. Mehr als 18.000
Kilometer werden er und seine Begleiter am Ende zurückgelegt haben. Während Humboldt die Natur
erforscht - Berge und Gesteine Tiere und Pflanzen und vor allem das Klima - durchmisst er
zugleich ein Imperium das sich in einer Phase der Repression befindet. Von politischen Zwängen
kann auch er sich nicht freihalten. Aus den Reisebriefen Humboldts an den russischen
Finanzminister an den Bruder Wilhelm und den Freund Francois Arago sowie dem Bericht seines
Begleiters Gustav Rose hat Oliver Lubrich eine mehrstimmige Erzählung von dieser Expedition
zusammengestellt. Sie vermittelt ein lebhaftes Bild des schon damals international berühmten
Gelehrten aber auch des einfühlsamen Bruders und Freundes.