Dank eindrucksvoller Sakralbauten prächtiger Schlösser eines großen kulturellen Reichtums und
nicht zuletzt dank seiner hervorragenden Weine hat sich Burgund zu einem der beliebtesten
Reiseziele im Herzen Europas entwickelt. Weniger bekannt ist freilich die wechselvolle
Geschichte dieser Region die Grafen Herzöge und Könige hervorgebracht hat aber auch stets
ein Objekt der Begierde mächtiger Nachbarn war. Das heutige Burgund (frz. Bourgogne)
immittleren Osten Frankreichs ist vor allem für seinen guten Wein und seine mittelalterlichen
Kirchen und Klöster bekannt. Sein Name leitet sich von jenen im Nibelungenlied besungenen
sagenumwobenen Burgundern her die seit dem 5. Jahrhundert auch in dieser Gegend siedelten. Die
Blütezeit des historischen Burgund hielten Jan van Eyck und Rogier van der Weyden in ihren
Gemälden fest. Die Entwicklung des mittelalterlichen Burgunds zu einem Nationalstaat blieb aus.
Diesem Umstand mag es geschuldet sein dass es bis heute kaum vollständige Darstellungen der
Geschichte Burgunds gibt. Hermann Kamp liefert in seinem anregenden und gut geschriebenen Band
einen umfassenden Überblick von den ersten Spuren der Burgunder in der Spätantike über den
Aufstieg Clunys und die glanzvolle Zeit der 'großen' Herzöge bis zur Auflösung der
gleichnamigen Provinz im Zuge der Französischen Revolution.