Jeden Donnerstag kamen in das Elternhaus Cheheltans acht Gäste um mit den Eltern und später
auch ihm selbst über Literatur zu sprechen. Sie sprachen vorzugsweise über die klassische
persische Literatur über Rumi Hafis Saadi Ferdowsi und andere. Über Jahre hielten diese
Treffen an und eröffneten einen Raum der Sprache der Poesie der Interpretation was die
großen Themen des Lebens und des Geistes anbelangt verbanden die Teilnehmer verstrickten sie
aber auch miteinander weil die Staatsmacht auch in ihren Zirkel reinregierte. Denn in diesem
Zeitraum seit den sechziger Jahren herrscht erst der Schah mit seinem Repressionsapparat und
dem Geheimdienst SAVAK bis die islamische Revolution von 1979 das Regime durch die Macht der
Mullahs ersetzt. In seiner dichten und detaillierten Erzählung kehrt Amir Hassan Cheheltan
immer wieder zu dem Zirkel der Literaturliebhaber den Gesprächen über die Poesie der Rolle
seiner Eltern den Impulsen für die eigene Lektüre und der Wirkung der Literatur zurück. Denn
diese ist älter weiser komischer subversiver und sexuell weitaus freizügiger als die
offizielle Sittenlehre und die gesellschaftlichen Zwänge es dulden wollen.