"So furchtbar kann nicht einmal die Hölle sein" entsetzte sich ein Augenzeuge. Nie wieder
starben mehr Soldaten auf so engem Raum wie in Verdun 1916. Olaf Jessen zeichnet auf der
Grundlage vergessener Dokumente ein neues Bild der Schlüsselschlacht des Ersten Weltkrieges.
Glänzend erzählt und unter die Haut gehend: für alle die den Großen Krieg aus Sicht der
Frontsoldaten und Heerführer beider Seiten neu kennenlernen wollen. Warum Verdun? Um
den Sinn der "Blutmühle" strategisch zu erklären verweisen Historiker gewöhnlich auf Erich von
Falkenhayn. Die französische Armee so hatte der Generalstabschef behauptet sollte bei Verdun
"verbluten". Doch vergessene Quellen belegen: "Operation Gericht" zielte auf den Durchbruch und
die Rückkehr zum Bewegungskrieg. 300 Tage und 300 Nächte tobte die Urschlacht des Jahrhunderts.
Sie durchkreuzte die alliierten Pläne an der Somme beschleunigte den Kriegseintritt der USA
verschärfte den Niedergang des deutschen Heeres befeuerte die Dolchstoßlegende und stieß die
Entwicklung moderner Luftwaffen an. Und sie legte den Keim für Frankreichs Katastrophe 1940 im
"Blitzkrieg" der Wehrmacht. Es ist kein Zufall dass gerade Verdun später zum Erinnerungsort
der deutsch-französischen Freundschaft wurde.