Kurt Gerstein (1905-1945) ist eine der außergewöhnlichsten Persönlichkeiten des Widerstandes
gegen das "Dritte Reich". Schon im Mai 1933 trat er der NSDAP bei um den Staat Hitlers von
innen bekämpfen zu können wurde jedoch 1936 aus der Partei ausgeschlossen. 1941 meldete er
sich zur Waffen-SS um im verborgenen seinen Kampf gegen das Regime fortzusetzen. In der Folge
war er auch an der Beschaffung des Giftgases Zyklon B für die Massenmorde in den
Vernichtungslagern beteiligt. Über die Massenvergasung von Juden deren Augenzeuge er wurde
hat er wiederholt unter Lebensgefahr Diplomaten und Geistliche informiert und damit maßgeblich
zum Bekanntwerden des Holocaust bei den Alliierten beigetragen. Nach Kriegsende kam er unter
nicht völlig geklärten Umständen ums Leben. Saul Friedländers Buch ist eine bis heute
faszinierende Studie über die Verstrickung des Guten in das Böse und über die Frage nach der
individuellen "Schuld" eines Menschen der Komplize eines totalitären Regimes wird um dagegen
Widerstand zu leisten - während andere nur zuschauen und "unschuldig" bleiben.