Die Sommerausgabe der Zeitschrift für Ideengeschichte öffnet die Kapsel "Eastern Underground".
Anders als im Westen wo die "subversive" Geste des "Undergrounds" recht bald vom Kunstmarkt
absorbiert wurde bewegte sich die alternative Szene im Osten Europas in einem Spannungsfeld
von staatlichen Infiltrationen und intellektuellen Reinheitsphantasien von Überwachung und
Rebellion. Und mit den Revolutionen um 1990 fand sich so mancher Held einer "Gegenkultur" über
Nacht wieder im politischen "Establishment". Das Sommerheft der ZIG erzählt ein wildes Kapitel
osteuropäischer Ideengeschichte - ohne Rückgriff auf die Flaggenworte "Widerstand" oder
"Subversion" die längst in den autoritär regierten sozialistischen Nachfolgestaaten in den
populistischen Diskurs eingewandert sind. In den "Kulturkriegen" von heute ist der Kampf um das
Erbe des "Eastern Underground" neu entbrannt. Mit Beiträgen von Julia Kissina
Katalin Krasznahorkai Wolf Lepenies Magdalena Nieslony ... und einem Nachruf von Horst
Bredekamp auf Franz Beckenbauer.