Als Hindenburg Präsident wurde: 1925 und der Weg in die Diktatur Wahlen entscheiden über
das Schicksal von Demokratien. Das ist heute wieder so bewusst wie lange nicht. Kommen die
Falschen in höchste Ämter können Demokratien scheitern. Im April 1925 wählen die Deutschen
Paul von Hindenburg zu ihrem Reichspräsidenten und legen damit eine Zeitbombe die 1933 mit
zerstörerischer Gewalt explodieren sollte. Wolfgang Niess zeigt wie es dazu kam und warum
Hindenburg zum Totengräber der ersten deutschen Demokratie wurde. Im Februar 1925 stirbt
der Sozialdemokrat Friedrich Ebert der erste von der Weimarer Nationalversammlung ernannte
Reichspräsident der Deutschland durch die Krisen der Revolutions- und Nachkriegszeit geführt
hatte. Wer wird sein Nachfolger? Wolfang Niess schildert die Hintergründe der Schicksalswahl
von 1925 in bisher ungekannter Tiefe. Einflussreiche Kräfte einer neuen Rechten wollten sie
nutzen um einen Keil zwischen bürgerliche Demokraten und Sozialdemokraten zu treiben. Sie
suchten eine Art zweiten Bismarck der Parteien und Parlament zurückdrängen und die Demokratie
Schritt für Schritt beseitigen sollte. Doch eigentlich standen die Chancen für die Republikaner
gut die Wahl zu gewinnen. Wie konnten sie diese Chancen verspielen? Wie konnte ein
Antidemokrat in das höchste Amt des Staates gelangen? Und wieso übersahen viele was der neue
Amtsinhaber langfristig vorhatte? Die genaue Analyse der Wahl von 1925 ist der Schlüssel für
eine Neuinterpretation der Rolle Hindenburgs bei der Errichtung der NS-Diktatur. Denn manchmal
entfalten Wahlergebnisse ihr zerstörerisches Potential nicht sofort sondern erst nach Jahren.
"Die gestrige Wahl war eine Intelligenzprüfung und vor der zuschauenden Weltgalerie ... ist
ungefähr die Hälfte des deutschen Volkes in dieser Prüfung durchgefallen." Theodor Wolff im
"Berliner Tageblatt" nach der Wahl Hindenburgs Die Schicksalswahl von 1925 und ihre Folgen
Wenn ein Antidemokrat Präsident wird ? ein warnendes Beispiel packend erzählt