Ein Psychologe und Betroffener räumt mit Mythen über ADHS auf Sind plötzlich alle
hyperaktiv geworden? Immer mehr Menschen entdecken aktuell ihre ADHS und tauschen sich darüber
auf Social Media aus. Doch während die Diagnosezahlen ein Rekordhoch erreichen toben hitzige
Debatten um das Störungsbild das mal als Defizit bewertet mal als Superkraft gefeiert wird.
Theo Parker ist Psychologe und selbst seit über zehn Jahren mit ADHS diagnostiziert. Er geht
dem Phänomen mit wissenschaftlicher Neugier und radikaler Ehrlichkeit auf die Spur ? wobei er
ganz nebenbei unser Verständnis von psychischen Störung auf den Kopf stellt. Die Zahl der
ADHS-Diagnosen hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt. Termine bei Spezialambulanzen sind
oftmals mit jahrelangen Wartezeiten verbunden während in den sozialen Netzwerken
Selbstdiagnosen geteilt und angeregt werden. Ist ADHS also eine lange nicht ernst genommene
neuronale Entwicklungsstörung oder doch Hype-Diagnose und Symptom unserer Zeit? Als Psychologe
und Betroffener diskutiert Theo Parker die Frage vor dem Hintergrund seines Wissens und seiner
eigenen Erfahrungen. Er gibt erstaunliche Einblicke in die Diagnosepraxis und Wirkungsweise von
Medikamenten nimmt aber auch den gesellschaftlichen Zusammenhang in den Blick. Wie viel hat
ADHS mit biologischen Eigenheiten zu tun ? und wie viel mit den Lebensumständen und Mechanismen
der Leistungsgesellschaft? Stimmt es dass ADHS-Gehirne "anders verdrahtet" sind? Und warum
identifizieren sich so viele Menschen derart stark mit ihrer Diagnose? Dieses Buch hinterfragt
was wir über ADHS zu wissen glauben ? und verschafft Durchblick wenn im Kopf mal wieder alles
auf einmal passiert.