Über das Leben in der Politik und mit der Angst Michael Roth beschreibt die "Zonen der Angst"
in die sich Berufspolitiker begeben: den innerparteilichen Machtkampf das politische Spiel mit
gesellschaftlichen Ängsten die eigene Angst vor Shitstorms in sozialen Medien und vor dem
Pranger wenn man Rituale Dogmen und Sprache der eigenen Gruppe infrage stellt. Unter all dem
hat der Mensch Michael Roth immer stärker gelitten - und seine psychische Erkrankung erst spät
erkannt. Nun möchte er Menschen Mut machen die mit ähnlichen mentalen Problemen zu kämpfen
haben. Dabei schont er weder seine politischen Weggefährten noch sich selbst. Fast sein
halbes Leben lang war Michael Roth in der Politik zuletzt als Vorsitzender des Auswärtigen
Ausschusses im Bundestag. Ein leidenschaftlicher Unterstützer der Ukraine der seine Haltung
gegenüber Russland früh überdacht hat - und dadurch in der eigenen Partei bis zuletzt schwere
Niederlagen hinnehmen musste. Als Kind einer Arbeiterfamilie wuchs er in der nordosthessischen
Provinz auf sein Vater war ein arbeitsloser Bergmann und Alkoholiker. Auch Roths
Homosexualität machte ihn früh zu einem Außenseiter. Mit Ende zwanzig zog er ins gesamtdeutsche
Parlament ein. Er erlebte die rot-grüne Koalition im Bund die langen Jahre der Großen
Koalition unter Kanzlerin Merkel und schließlich das kürzlich gescheiterte Experiment der
Ampel. Nach 27 Jahren als direkt gewählter Abgeordneter und einem depressiven Zusammenbruch
erkannte er dass er nicht mehr weitermachen konnte. Nun erzählt er offenherzig analytisch und
selbstkritisch seine persönliche Geschichte über das Leben in der Politik und mit der Angst.