Die byzantinische Geschichte ist zunächst nur ein neues Zeitalter der römischen Geschichte.
Doch setzt schon bald ein Transformationsprozeß ein der vom alten Imperium Romanum zur
Entwicklung eines eigenen byzantinischen Staatswesens führt. Strukturelemente und Triebkräfte
dieser Veränderung sind die Verwaltung des Kaiserreichs die griechische Kultur und der
christliche Glaube. Durch ihr Zusammenwirken entsteht eine neue Hochkultur die mehr als
tausend Jahre währt und allen zeitgleichen kulturellen Hervorbringungen des Westens bis zum
Hochmittelalter überlegen bleibt. Allerdings geht mit dieser hohen Zeit geistiger und
künstlerischer Blüte ein Verfall der imperialen Macht einher. Immer wieder wird der
byzantinische Staat militärisch herausgefordert. Die Angreifer sind Perser und Awaren Araber
und Bulgaren doch während in diesen Kriegen territoriale Verluste hingenommen werden müssen
bleibt die Stadt Byzanz selbst unbezwingbar. Erst am 13. April des Jahres 1204 wird sie von
einer Koalition aus Kreuzfahrern und Venezianern erobert. Die kostbarsten Schätze werden teils
in barbarischer Weise vernichtet teils eine Beute der Eroberer so bleibt die Verwüstung des
bedeutendsten Kulturzentrums der damals bekannten Welt das seit den Tagen Konstantins des
Großen gegen kriegerische Bedrohungen aus dem Osten hatte verteidigt werden können
imperialistischen Kräften des Westens vorbehalten. Auf die nun anschließende Epoche der
Lateinischen Herrschaft folgt eine kurze Phase der Restauration des byzantinischen
Kaiserreichs. Ihr Protagonist ist Michael VIII. der im Defensivkampf gegen den abendländischen
Eroberungsdrang Sieger bleibt doch auch er vermag trotz aller Bemühungen die einmal verlorenen
Gebiete nicht mehr zurückzugewinnen. Seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts zeichnet sich eine
neue kriegerische Gefährdung des byzantinischen Reststaates ab: Die Osmanen beherrschen ganz
Kleinasien greifen auf europäischen Boden über und unterwerfen in der Folgezeit Serben und
Bulgaren auch die christlichen Heere die sich ihnen entgegenstellen werden vernichtet. Im
Jahre 1453 erobert Mehmet II. Byzanz und besiegelt damit das Ende des byzantinischen Reiches.
"Ostrogorskys Buch ist eine Höchstleistung geschichtlicher Byzantinistik. In der Schwungkraft
der Darstellung kommt es vielfach den Meisterwerken gleich in denen Frankreichs
byzantinistische Historiographie ihr Bestes gegeben hat." Heinrich Felix Schmid Erasmus