Kaffee ist heute eines der wichtigsten Handelsgüter und für viele Menschen im Alltag
unverzichtbar. Dabei waren seine Anfänge in den entlegenen Tälern Äthiopiens unspektakulär.
Erst nachdem er im 16. Jahrhundert im Jemen zu einem bedeutenden Agrarprodukt avanciert war
begann die globale Erfolgsgeschichte des Kaffees: zunächst in den Kaffeehäusern des Vorderen
Orients später in den Botanischen Gärten Europas und schließlich auch in den Tassen der
westlichen Welt. Mit dem Genuss von Kaffee verbanden sich in Europa nicht nur Debatten um
gesundheitlichen Schaden oder Nutzen sondern ein ganz neues Lebensgefühl in der Alltagskultur
in Musik und Dichtkunst. Davon unbemerkt wurde und wird Kaffee in den tropischen Regionen
oftmals von Sklaven oder Tagelöhnern angebaut - als trauriger Kontrapunkt zum schillernden
Leben vieler Plantagenbesitzer. Schon längst ist aus dem einstigen Luxusgut ein anonymes
Massenprodukt geworden das den Konjunkturen des Weltmarktes unterliegt. Martin Kriegers
umfassende Geschichte des Kaffees zeichnet den Weg vom Luxusgut zum Alltagsgetränk nach. Der
Konsum in Europa seit dem 17. Jahrhundert bildet dabei einen inhaltlichen Schwerpunkt.