Der deutsche Kolonialismus fand nicht nur in Übersee oder in den »Kolonialmetropolen« des
Deutschen Reiches wie Berlin oder Hamburg statt auch in Köln war die Kolonialbewegung sehr
aktiv. Zahlreiche Kölner Familien und Unternehmen waren am »kolonialen Projekt« beteiligt.
Pompös inszenierte Großveranstaltungen koloniale Ausstellungen und die beliebten Völkerschauen
zogen die Bürger an. Bürgervereine Wissenschaftler und Missionsgesellschaften beschäftigten
sich mit kolonialen Themen und auch im Kölner Karneval wurden diese immer wieder in Szene
gesetzt. Der Verlust der Kolonien 1918 stellte keinesfalls das Ende dieser Bewegung dar - im
Gegenteil. Diesen bisher vernachlässigten Teil der Kölner Geschichte arbeitet der Sammelband in
40 reich bebilderten Beiträgen aus Politik Wirtschaft Wissenschaft Mission Kultur und
Diaspora auf. Er zeigt ein komplexes Bild einer Epoche Kölner deutscher und transnationaler
Geschichte die oftmals vergessen oder verdrängt wurde.