Erst vor wenigen Jahren haben Museen in Deutschland begonnen ihre Geschichte während des
Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Ein übergeordneter Blick auf Funktionsweisen Entwicklung
und Relevanz der Institution Museum im »Dritten Reich« steht noch aus. Der Band der die
Ergebnisse einer internationalen Tagung der Richard-Schöne-Gesellschaft für Museumsgeschichte
e.V. und des Deutschen Historischen Museums in Berlin im Juni 2013 präsentiert ermöglicht
erstmals eine grundsätzliche Annäherung unter Einbeziehung unterschiedlicher Museumstypen und
-kontexte in verschiedenen deutschen Regionen bis in die okkupierten Gebiete hinein. Gefragt
wird nach Veränderungen in der Personal- Sammlungs- Ausstellungs- und Vermittlungspolitik
aber auch nach der Organisation und internationalen Rezeption des deutschen Museumswesens in
der NS-Zeit. Bewusst facettenreich entsteht so ein neues vielschichtiges Bild von der Rolle
der Museen im Nationalsozialismus zwischen Anpassung und Widerstand ideologischer
Instrumentalisierung und der Suche nach Freiräumen.