Im Verlauf seiner Institutionalisierung im 18. Jahrhundert schrieb sich dem Theater ein
pädagogischer Auftrag ein der es zunehmend als Institution öffentlicher Bildung erscheinen
ließ und den Schauspieler in den Rang eines Volkserziehers hob. Während der Anspruch der
Theaterreformer das Publikum mit den Mitteln des Theaters erziehen zu wollen wiederholt
dargestellt wurde stellt die Ausbildung von Schauspielern im 18. und frühen 19. Jahrhundert in
Deutschland eine Leerstelle in der Forschung dar. Mit der Untersuchung von Theaterschulen in
Schwerin Mannheim Weimar Wien Karlsruhe Stuttgart Regensburg und Braunschweig wird nicht
nur ein bildungs- und theatergeschichtlicher Beitrag geliefert sondern zugleich die besondere
historische Konstellation von Erziehungskunst und Schauspielkunst im 18. Jahrhundert
rekonstruiert.