In den späten 1980er Jahren mussten Künstler Kritiker und Kunsthändler in Polen und Russland
lernen sich als Akteure eines neu entstehenden post-sozialistischen Kunstmarktes zu
begreifen. Thomas Skowronek rekonstruiert anhand führender Kunstgalerien die Etablierung eines
neoliberalen Sorge-Regimes in Ost(mittel)europa das Marktteilnehmer zur konstanten
Selbstoptimierung anhält. Er legt dar wie die materiale Gestaltung ökonomischen Spielregeln
ihre Geltung verschafft weshalb eine Rasterung risikobehafteter Gruppen damit einhergeht und
wie aus den Verheißungen eines goldenen Westens die neu auferlegte Schuld eines defizitären
Ostens wird. Das Buch zeigt dass nicht die Abwehr sondern die Reproduktion einer
Krisensituation zum kunstökonomischen Leitmotiv wird.