Als 1918 der erste Band von Oswald Spenglers Untergang des Abendlandes erschien erregte er ein
beispielloses Aufsehen. Kein deutsches Werk über Geschichte hat ein ähnlich starkes und
anhaltendes Echo gefunden. Begeisterte Zustimmung fand es in der historisch interessierten
Leserschaft während die Fachwelt mit wenigen Ausnahmen distanziert reagierte. Fortan aber
blieben die Skepsis gegenüber dem Fortschrittsoptimismus und der Gedanke an einen möglichen
Niedergang des Westens als Themen auf der Tagesordnung. In den hier vorgelegten Aufsätzen des
Althistorikers Alexander Demandt geht es um eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Spenglers
Geschichts- und Politikverständnis seine Vorhersagen und seine Wirkungsgeschichte bis in die
jüngste Zeit. Nach Spengler findet der Untergang zweimal statt einmal als Hochkultur - das
liegt hinter uns ein andermal als Zivilisation - das steht uns noch bevor. Die gegenwärtige
Kulturkritik jedenfalls zeigt: Es gibt Anlässe sich an Spenglers Ausführungen zu erinnern.