Im Jahr 1919 endete formal die deutsche Kolonialverwaltung in Kamerun. Das Land wurde zum
Mandatsgebiet des Völkerbunds geteilt in einen britischen und einen französischen Teil. Am
Beispiel der Plantagen in Britisch-Kamerun untersucht Caroline Authaler wie sich in der
Mandatssituation alte koloniale Beziehungen mit neuen internationalen Normen und afrikanischen
sozialen Strukturen verflochten. Sie analysiert diese vielschichtige Konstellation indem sie
internationale und lokale Prozesse aufeinander bezieht. Damit eröffnet sich ein komplexes von
der Geschichtswissenschaft bisher wenig beachtetes Kapitel europäisch-afrikanischer Geschichte
im Kontext internationaler Organisationen. Darüber hinaus stellt die Studie die tradierte
Deutung infrage die das Ende der deutschen Kolonialzeit in Kamerun mit dem Ende der deutschen
Kolonialverwaltung 1919 gleichsetzt.