Die Kenntnis der Mythen antiker Götter- und Heldengestalten spielte stets eine gewisse nicht
selten eine maßgebliche Rolle in kreativen Prozessen des Mittelalters im Bereich der
literarischen wie in dem der visuellen Kultur. War die Analyse mittelalterlicher
Mythenrezeption bisher zumeist von der Vorstellung eines verselbständigten Nachlebens der
Antike geprägt versteht dieses Buch die mittelalterlichen Phänomene als selbstbewusste
absichtsvolle Kreationen. Exemplarisch untersuchen Kunsthistoriker Archäologen Althistoriker
und Literaturwissenschaftler mehrerer Nationalitäten über die Breite der Epoche hinweg
historisch relevante Erscheinungsformen mittelalterlicher Mythenrezeption. Sie erschließen so
ein erstes Raster das es erlaubt Phasen unterschiedlicher künstlerischer Gestaltungsformen
und -absichten zu erkennen.