Die vorliegende Studie zeichnet relevante Linien britischer Diplomatie und der Politik des
Außenministers Sir Edward Grey nach. Sie gibt Antworten auf die Frage welche Axiome im Sommer
1914 sein Handeln und Unterlassen motivierten. Betrachtet man die Prämissen der britischen
Vorkriegsgesellschaft findet man auf dem ersten Platz das Empire die Sorge um dessen
Erhaltung bzw. die Sicherung der britischen Interessen. Für die vorliegende auf den britischen
Außenminister Grey fokussierte Arbeit wurden von der Forschung bisher nicht beachtete
Aufzeichnungen von Persönlichkeiten aus seiner nächsten Umgebung herangezogen. Sie gewähren
einen neuen Einblick in die Verhältnisse der Londoner Hauptakteure besonders während der
Julikrise und liefern darüber hinaus einen Schlüssel zur englisch-deutschen Verwirrung vom 1.
August 1914.