Zunächst dienten die eigenen Weine dem Vorstand eines der größten Montanunternehmen als
Statusobjekte sowie zur Pflege unternehmerischer und persönliche Netzwerke. Nach dem Zweiten
Weltkrieg verbesserte sich die Qualität der Weine nicht nur derart dass sie auf der
Vorstandsebene als Menübegleiter eingesetzt wurden. Nach einer erheblichen Ausdehnung der
Rebfläche wurden die GHH-Weine auch der Belegschaft des weitverzweigten Konzerns angeboten und
fanden sogar den Weg bis nach Brasilien. In den achtziger Jahren avancierte das nunmehr St.
Antony genannte Weingut das zusammen mit der GHH auf die MAN übergegangen war zu einem der
besten Riesling-Weingüter in ganz Deutschland. Daniel Deckers hat die Geschichte des Weinguts
St. Antony auf der Basis aller verfügbaren schriftlichen Quellen und vieler mündlichen
Überlieferungen rekonstruiert. Weinbaugeschichte verbindet sich dabei mit Industrie-
Gesellschafts- und Mentalitätsgeschichte. Diese Verflechtungen machen das Weingut St. Antony zu
einem einzigartigen Erinnerungsort womöglich nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Eine
außergewöhnliche Geschichte zwischen Weinbau und Bergbau