Die russische 'Mittelschicht' ist seit dem Ende der Sowjetunion ein wissenschaftlich wie
gesellschaftlich viel beachtetes Thema. Im Kontext der postsozialisten Umbrüche galt sie im
politischen Diskurs als Indikator für eine erfolgreiche Transformation hin zur Marktwirtschaft.
Doch kann es im heutigen Russland einem Land in dem die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung
über 83 Prozent des Haushaltsvermögens verfügen überhaupt eine 'Mittelschicht' geben?Bernhard
Braun löst sich in seinem Buch von eurozentrischen Entwicklungsnarrativen und nähert sich der
Moskauer 'Mittelschicht' durch ethnographische Forschung an. Das Buch ermöglicht einen Blick
hinter die Fassade eines viel zitierten Begriffs. Es zeigt die Vielfalt der Moskauer
Mittelschichten auf und stellt die sie charakterisierenden Prozesse sozialer Abhängigkeiten und
die respektiven Adaptionsstrategien in den Mittelpunkt. So ermöglicht Brauns Analyse ein
tiefgreifenderes Verständnis der russischen Gesellschaft und ihrer Dynamiken. Bernhard Braun
löst sich in seinem Buch von eurozentrischen Entwicklungsnarrativen und nähert sich der
Moskauer 'Mittelschicht' durch ethnographische Forschung an.