Wie lässt sich die Kunstgeschichte Europas nach dem Zweiten Weltkrieg erzählen ohne in die
Muster des Kalten Krieges zu verfallen und die Exklusionen wie auch die Privilegierungen
einzelner Gruppen weiter fortzuschreiben?Ausgehend von der Überlegung dass das in Europa
entstandene System von Kunst auf ganz eigene Weise an der Gestaltung von Gesellschaften teilhat
entwirft Barbara Lange das Modell eines offenen auf Ergänzungen hin angelegten Gefüges. Mit
Konzentration auf soziale Konstellationen und Prozesse geht sie den kunsteigenen Potenzialen
nach und plädiert zugleich für einen neuen Umgang mit Europa im Rahmen einer globalen
Kunstgeschichte. Die späten 1940er und 1950er Jahre erweisen sich so als eine Zeit die beim
Blick auf Materialkonzepte und Technologieverständnis die spezifischen Differenzen zu den
Jahrzehnten zuvor deutlich werden lässt und die im Umgang mit Massenkultur Öffentlichkeiten
und der Vergangenheit eine latente Basis für nachfolgende Entwicklungen bilden konnte. Über das
komplexe Verhältnis von Kunst und Politik nach dem Zweiten Weltkrieg