Vom Ruhrgebiet war vor 1914 noch kaum die Rede. Die Zeitgenoss:innen bezeichneten den
schwerindustriellen Ballungsraum der in wenigen Jahrzehnten auf dünn besiedelter agrarisch
geprägter Fläche entstanden war nüchtern als Rheinisch-Westfälischen Industriebezirk. Die
Beiträge des Bandes zeigen dass es sich bei der Konstituierung dieses jungen Raumes keineswegs
um eine zwangsläufige Entwicklung handelte sondern die Zukunft offen und unsicher war. In
einem langen Zeitraum von der Frühen Neuzeit bis zum Ersten Weltkrieg spüren sie den
Lebenswelten Erfahrungen und Wahrnehmungen der Ressourcennutzung und Umweltzerstörung nach.
Themen wie Arbeit und Freizeit Kultur und Religion beleuchtet der Band ebenso wie soziale und
politische Konflikte Mobilität und Migration.